Theodor Heuss Museum (Druckversion)
Artikel vom 31.01.2015

Kultige Möbel. Arbeitsatmosphäre 1945/46

Wüttemberg-badische Arbeitsatmosphäre 1945/46
Wüttemberg-badische Arbeitsatmosphäre 1945/46

Pünktlich zur Geburtstagsfeier zum 131. Geburtstag von Theodor Heuss traf in der Heuss-Stadt ein einzigartiges Geburtstagsgeschenk ein. Auf Initiative von Regierungspräsident Johannes Schmalzl kam Originalmobiliar -ein Schreib- und ein Besprechungstisch mit den Maßen 120 x 300 cm und 120 x 200 cm sowie 13 lederbespannte Besprechungsstühle- aus dem ehemaligen Arbeitszimmer von Theodor Heuss aus seiner Zeit als württemberg-badischer Kultminister nach Brackenheim.

Den Großteil dieses Mobiliars wird im „Präsidentenzimmer“ des  Rathauses gezeigt. Am Übergang zwischen historischem Rathaus und modernem Erweiterungsgebäude – an der Verbindung zwischen Alt und Neu - pflegt Brackenheim seit Jahrzehnten eine Galerie mit den Portraits aller Staatsoberhäupter seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Neue Herzstücke dieser Ausstellung sind nun Besprechungstisch und Stühle unseres Ehrenbürgers aus Zeiten als Kultminister von Württemberg-Baden.

Im Herbst 1945 wurde Theodor Heuss von der amerikanischen Militärregierung im 1. Kabinett der Allparteienregierung (DVP, CDU, SPD, KPD) seines Parteifreundes Reinhold Maier als Kultminister von Württemberg-Baden berufen und am 24. September vereidigt. Nach dem Umzug von Heidelberg nach Stuttgart begann hier seine politische Nachkriegslaufbahn. Bis zu seinem Ausscheiden im Spätherbst 1946 steuerte Kultminister Theodor Heuss unter oft widrigen Umständen  und Arbeitsbedingungen den Wiederaufbau von Schulen und Universitäten, von Theatern und Bibliotheken. Im Juni 1946 wurde Theodor Heuss Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung und war maßgeblich an der Erarbeitung einer Verfassung für den Südweststaat beteiligt, die im November 1946 in einer Volksabstimmung angenommen wurde.

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