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Aktuelles

Artikel vom 08.07.2025

Orte des Gedenkens und Lernens

Der Sprecherrat der LAGG mit Landtagspräsidentin Muhterem Aras und den Abgeordneten Fadime Tuncer und Arnulf Freiherr von Eyb.
Museumsleiterin Dr. Giovanna-Beatrice Carlesso mit Sibylle Thelen (l.), Direkorin der Landeszentrale für politische Bildung BW, und Dr. Katrin Hammerstein (m.) vom Fachbereich Gedenkstättenarbeit

Das Wachrütteln der Gesellschaft – darin erkennt Landtagspräsidentin Muhterem Aras die Hauptaufgabe der Gedenkstätten, von denen es in unserem Bundesland fast 100 gibt. Als Ort deutscher Demokratiegeschichte gehört auch das Theodor-Heuss-Museum der „Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg“ (LAGG) an. Diese Arbeitsgemeinschaft wurde 1995 in Vaihingen an der Enz von weniger als 20 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen (unter ihnen das Pädagogisch-Kulturelle Centrum Ehemalige Synagoge Freudental und die KZ-Gedenkstätte Vaihingen). Damals wie heute eint die Gedenkstätten, dass sie sich für eine lebendige Erinnerungsarbeit und für die Vermittlung demokratischer Werte einsetzen. Als Orte des Gedenkens und des Lernens arbeiten sie eng mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg zusammen, die der Gedenkstättenarbeit einen eigenen Fachbereich widmet. Viele dieser Stätten werden vor Ort von engagierten Bürgerinnen und Bürgern ehrenamtlich betreut und geführt.

Am 5. Juli 2025 wurde nun das 30-jährige Jubiläum der LAGG im Erinnerungsort „Hotel Silber“ in Stuttgart gefeiert. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Landtagspräsidentin Aras, eröffnete den Festakt und unterstrich, dass der Landtag „felsenfest hinter den Gedenkstätten“ stehe. In einem moderierten Kurzgespräch bekräftigten Sibylle Thelen, Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung, und die das Haus der Geschichte Baden-Württemberg leitende Dr. Cornelia Hecht-Zeiler die Bedeutung der Gedenkstätten als unverzichtbare Akteure demokratischer Bildungsarbeit. Anschließend skizzierte Dr. Marco Brenneisen, Mitarbeiter des Marchivum in Mannheim, die Entwicklungslinien der LAGG. Es folgte ein anregender Vortrag von Dr. Julana Bredtmann, Leiterin des Gedenkstättenreferats der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin. Bredtmann verwies unter anderem auf die Herausforderungen der Geschichtsbildung in der digitalen Gesellschaft. Wie kann sich eine kritische Erinnerungskultur gegen Mythen und Unwissen, Desinformation und Geschichtsrelativierung behaupten, die in den Sozialen Medien und im Netz perpetuiert werden? Welches Risiko geht von gefälschten und von KI halluzinierten Geschichtsinhalten aus? Will man zukunftsfähige digitale Formate der Geschichtsaufarbeitung, -vermittlung und Demokratiebildung entwickeln, muss man sich mit diesen und weiteren Fragen auseinandersetzen. Die Kooperation und Vernetzung der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen untereinander, so erklärte Dr. Nicola Wenge vom LAGG-Sprecherrat in ihrem Schlusswort, seien heute wichtiger denn je.

 

Der Guide „Gedenkstätten in Baden-Württemberg“ als PDF-Download
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